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Wuppertaler Rotray Clubs fördern die Pädagogische Werkstatt

Wir danken den Wuppertaler Rotary Clubs ganz herzlich für ihre grozügige Spende: Eine tolle Nachricht für den Quadratkilometer Bildung, die umliegenden Schulen und insbesondere für die Kinder aus der Nordstadt. Die Wuppertaler Rotary Clubs spenden 60.000 € und leisten damit einen großen Beitrag für die Bildung, Teilhabe und Chancengerechtigkeit. Hier geht's zum Artikel der WZ.

Die Pädagogische Werkstatt in der Nordstadt hilft benachteiligten Kindern und Jugendlichen

Wuppertaler Rotaryclubs fördern Bildungsprojekt mit 60 000 Euro

km2Bildung Spende Rotary

(Foto: A. Fischer, WZ)

Die fünf Wuppertaler Rotary-Clubs fördern das Projekt „Ein Quadratkilometer Bildung Wuppertal“ mit 60 000 Euro. Die symbolische Scheckübergabe fand am Montag auf dem Schulhof der Grundschule Markomannenstraße in der Nordstadt statt. Sie gilt als eine der Schlüsselschulen in dem Projekt, da hier 80 Prozent der Schüler einen Migrationshintergrund besitzen, teilt Rektorin Ute Fallgatter-Hendriks mit.

Das bundesweite Stiftungsprogramm soll die Bildungschancen für Kinder und Jugendliche verbessern. Es wurde 2010 durch die Freudenberg-Stiftung aus Weinheim, die Stadt Wuppertal und das Schulministerium NRW gestartet und befindet sich seit 2014 in der Trägerschaft der Alten Feuerwache in der Nordstadt. Dort wird es von der Pädagogischen Werkstatt umgesetzt, zu weiteren Standorten zählen die Grundschulen Markomannenstraße und Marienstraße, der Kulturkindergarten sowie der Verein Anadolu Wuppertal. Die meisten Kinder in der Nordstadt wachsen in Armut und Migration auf; dies seien entscheidende Risikofaktoren für ihren Bildungsweg, heißt es im Konzept des Projektes. Die Nordstadt sei durch den Zuzug von Familien aus Krisengebieten geprägt.

Wie Eva Somrei, Leiterin der Pädagogischen Werkstatt, erklärt, gehören zu den Arbeitsschwerpunkten Hausaufgabenbegleitung, individuelle Lernförderung, Freizeitgestaltung wie den Leseclub, Fotokurse und Kunstangebote sowie Beratung und Begleitung von Eltern. „Wir hatten ein Finanzierungsloch“, sagt Somrei, deshalb sei es „ein Segen, dass wir nun auf dem Niveau weitermachen können, das wir angestrebt haben und dass die Finanzierung bis ins Jahr 2025 reichen wird.“ Das Projekt war von der Freudenberg-Stiftung auf zehn Jahre angesetzt worden.

„Der Bedarf war größer, als ein einzelner Rotaryclub spenden kann, deshalb haben wir uns zusammengeschlossen“, sagt Hans-Gert Mayrose vom Rotary Club Wuppertal. Im Schuljahr 2022/2023 haben sechs Mitarbeiterinnen der Pädagogischen Werkstatt in Voll- und Teilzeit gemeinsam mit 65 geringfügig Beschäftigten etwa 200 Kinder und Jugendliche erreicht. „Wir sehen den Erfolg, wie sich Kinder und Jugendliche mit Bildung und Schule identifizieren und wie die Nachmittage mit viel Liebe und Engagement gestaltet werden“, berichtet Rektorin Ute Fallgatter-Hendriks, die auch Präsidentin des Inner Wheel Club ist. „Die Förderung empfinden viele Schüler wie eine kleine Familie, die sie in der Schule haben.“

Dass die pädagogische Werkstatt einen Ersatz für die elterliche Unterstützung bildet, sei jedoch nicht als negativ zu betrachten, betont sie. „Die Eltern wollen alle Bildung für ihre Kinder, doch sie können es oft selbst nicht leisten. Sie sind sehr dankbar für die Extrabildung, die über den klassischen Schulunterricht hinausgeht.“ Es brauche ein Dorf, um ein Kind zu erziehen, zitiert Eva Somrei eine Weisheit, von der sie auch durch die Pädagogische Werkstatt überzeugt ist.

Die Basis bilde die Sprach- und Leseförderung sowie Kernkompetenzen im Rechnen, sagt sie, die selbst seit zehn Jahren dabei ist. „Es war mal verpönt, dass die Kinder ihre Muttersprache verwenden sollen, aber sie gehört zu ihrer Identität.“ Die neue Sprache sollten sie hingegen zunächst hören und empfinden, um sich ihr anzunähern.

Besonders intensiv sei die Notwendigkeit der Förderung an der Grundschule Markomannenstraße in einer Klasse für diejenigen, die gar kein Deutsch könnten. „Das ist die Seiteneinsteiger-Regenbogenklasse, die zurzeit 18 Kinder hat und von einer ukrainisch-russischstämmigen Lehrerin geleitet wird“, erwähnt die Rektorin.

Über den fachlichen Unterricht hinaus sei auch psychosoziale Betreuung vonnöten. „Wir haben 300 Schüler, von denen etwa 70 Fluchterfahrungen mitbringen“, so Ute Fallgatter-Hendriks. „Viele Kinder sind traumatisiert.“ Daher arbeite das Projekt mit einer Sozialarbeiterin von der Bergischen Universität sowie mit der Kinder- und Jugendpsychotherapeutischen Hochschulambulanz an der Neuen Friedrichstraße zusammen – zumal es im Gegensatz zur Stadt Solingen in Wuppertal aus finanziellen Gründen keine Schulpsychologen gebe.

(Quelle: WZ Wuppertal, 16.04.2024 / Text: Martin Gehr)

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