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WDR, 18. April 2016

 

Geld für den Unterricht von Flüchtlingen aufzutreiben – das ist nicht einfach. Der Wuppertaler Maler Christian von Grumbkow will dazu beitragen. Er verkauft eigene Bilder, vom Erlös bekommen Flüchtlingskinder in der Alten Feuerwache in der Wuppertaler Nordstadt die deutsche Sprache beigebracht.

Von seinem Werk "Soul Flight" hat Christian von Grumbkow einen hochwertigen Kunstdruck anfertigen lassen, der in unterschiedlichen Ausführungen und überarbeiteten Motiven für den guten Zweck erworben werden kann. Den Erlös sieht von Grumbkow in der Alten Feuerwache gut angelegt: Dank dieser Spenden können derzeit Honorarkräfte für Deutschstunden bezahlt werden.

Eine von ihnen ist Fauzia El Kadiri. Die Beschäftigung hilft ihr nicht nur ihr Studium zu finanzieren. Die Lehramtsstudentin erlebt auch sehr intensive Unterrichtsstunden: Zum einen sind die Kinder nicht nur ganz unterschiedlichen Alters, auch im Wissenstand sind sie sehr verschieden. Zum anderen merkt man ihnen aber auch an, dass sie viel erlebt und gesehen haben. "Anfangs ist das ein Herantasten. Aber wenn sie warm geworden sind blühen sie auf." Das Vertrauen fassen wird erleichtert, weil die Deutsch-Marokkanerin Fauzia arabisch sprechen kann.

"Für die Kinder ist es wichtig, dass sie an- und zur Ruhe kommen können," weiß Jana Ihle, die pädagogische Leiterin der Alten Feuerwache. Gerade aus Syrien kommen viele Kinder, die auffällig lernbegierig und offensichtlich bildungserfahren sind. Die Familien haben oft einst gut gelebt und Wert auf die Ausbildung ihrer Kinder gelegt – ehe sie dann durch Krieg und Flucht alles verloren haben. Jana Ihle: "Sie stehen vor dem Nichts, es fehlt wirklich an allem – und wir können gar nicht alle Hilfen geben, die wir geben möchten."

Ehrenamtliche Hilfe und Geld- und Sachspenden zu organisieren nimmt einen immer größeren Teil der Arbeit in Anspruch, die in dem multikulturellen Begegnungszentrum geleistet wird. Vor allem die Angebote im Bereich der Flüchtlingshilfe haben sich ausgeweitet und intensiviert: Von der Stabilisierungsgruppe für traumatisierte Kinder über Sprachunterricht bis hin zu Müttertreffen. Im Herbst wurde das Büro für die "Flüchtlingshilfe Nordstadt” eingerichtet.

"Wir müssen die Arme auf machen," sagt Christian von Grumbkow und will weiter helfen. Der Verkauf der 100 aufgelegten Unikate (überarbeitete Kunstdrucke) sei seit der Silvesternacht ins Stocken geraten. Er hofft auf mehr Käufer – um so mehr, nachdem er sich mit den Kindern beschäftigt hat. Seine Einladung zu einer gemeinsamen Malaktion wird wohl nicht einmalig gewesen sein. Auf jeden Fall aber soll die Charity-Aktion weiter laufen: "Weil es nicht anders geht als dass wir unsere Arme aufmachen – vor allem den Kindern müssen wir einfach helfen!"
 
 
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